Einziger Verfolger des Spitzenreiters
Schachclub siegt in Rödermark 5:3 und bleibt „dran“

(al) – Der Flörsheimer Schachclub ist gut in’s neue Jahr gekommen. Bei der abstiegsgefährdeten Spielgemeinschaft Rödermark/Eppertshausen gab es einen 5:3-Sieg, mit dem die Flörsheimer in der Landesklasse Süd erster und einziger ernsthafter Verfolger des haushohen Saisonfavoriten Ladja Roßdorf bleiben. Der Spitzenreiter ist auch nach fünf Spieltagen verlustpunktfrei (10:0 Zähler); der Schachclub liegt einen Punkt dahinter (9:1). Theoretische Chancen dürften sich auch noch die Schachfreunde Hochheim (7:3) ausrechnen, doch haben sie gegen Roßdorf bereits ein herbes 2:6 hinnehmen müssen.
In Rödermark gab es erst einmal einen kampflosen Punkt für Wolfgang Ruppert, der dann die nächsten fünf Stunden zuschauen konnte. Das ging nicht ohne Nervenanspannung, obwohl seine Flörsheimer zunächst wegzuziehen schienen. Andreas Weber musste ein Remis durch Zugwiederholung hinnehmen, nachdem er in ordentlicher Stellung keinen Durchbruch schaffte. Wahid Jamali holte sich einen Bauern und akzeptierte dafür die schlechtere Figuren-Entwicklung. Sein Gegner konterte mit einem aussichtsreichen Königsangriff, spielte aber nicht konsequent. Dadurch kam Jamali selbst in Angriffsposition und zum Partiengewinn.
Es folgte das 3,5:0,5 durch Thomas Specht, dessen erstes „Schach!“ auch gleich die Einleitung zum Matt war. Damit schienen die Flörsheimer auf der Siegerstraße schon weit gekommen. Doch die abstiegsgefährdeten Gastgeber holten plötzlich auf. Michael Beck verlor im Endspiel Material und Partie, Theoriefreund Markus Lahr spielte nach einer alten Vorläufer-Partie, doch lief dabei einiges schief. Die Partie endete zu seinen Ungunsten in einem Mattbild, von dem er aber zugeben musste, dass es „recht schön“ anzuschauen war.
Beim neuen Spielstand von nur noch 3,5:2,5 lag es an Christian Specht, aufkommende Nervositäten zu beenden. Er schlug ein Remisangebot aus (nach nicht so guter Eröffnung und einigen Vereinfachungen auf dem Brett) und hatte Glück. Sein Gegner unterschätzte eine Abwicklung, verlor drei Bauern und dann auch noch den Springer, womit er aufgeben musste. Der Schachclub hatte mit diesem vollen Punkt den Mannschaftssieg sicher. Vereinsmeister Benjamin Sarközy (mit starkem Springer gegen das Läuferpaar) steuerte noch ein Remis zum 5:3-Endstand bei.
 
Hoher Derbysieg

Flörsheims Zweite gewann das mit Spannung erwartete Derby bei Raunheims Dritter unerwartet glatt mit 6:2. Spannung herrschte (zunächst), weil beide Teams mit erst einem Sieg am Tabellenende auf einem möglichen Abstiegsplatz der Bezirksklasse B standen. Danach hat sich nach dem Flörsheimer Sieg nichts geändert. Der Schachclub blieb mit jetzt 4:6 Punkten Drittletzter, Raunheim mit 2:8 Punkten Vorletzter. Dahinter findet sich noch Schlusslicht SC Steinbach III mit 0:10 Punkten. Immerhin haben die Flörsheimer Anschluss an das dichte Mittelfeld gewonnen und sehen dem weiteren Saisonverlauf jetzt mit größerer Zuversicht entgegen. In Raunheim gewannen Thomas Seidel, Ralf Rupp, Stefan Temme, Denny Beciragic und Stefan Freund. Remis spielten Samuel Weber und Günther Butz. Den einzigen vollen Punkt für Raunheim mussten die Flörsheimer kampflos hergeben.
Kurioserweise liegen auch in der Bezirksklasse C eine Flörsheimer und eine Raunheimer Mannschaft auf möglichen Abstiegsplätzen. Flörsheims Dritte ist Vorletzter mit 2:8 Punkten, Raunheims Vierte Letzter mit 1:9 Punkten. Im Moment sieht es so aus, denn zu schwach sind die eigenen Leistungen. Die Flörsheimer verloren zuletzt bei der zuvor sieglosen vierten Vertretung des SC Bad Soden hoch mit 1,5:6,5. Es gab sechs Partien-Niederlagen am Stück (für Jonathan Klee, Marc-Philipp Kirst, Ozan Bölel, Ralf Klee, Jan Krone und Lukas Battenfeld). Dann konnten Lucas Thomas mit einem Sieg und Frederik Schwarz mit einem Remis das Endergebnis etwa weniger unfreundlich gestalten.
 
Bericht von Alfred Bender