Ein tolles Vereinsjahr
Jahreshauptversammlung: Der Schachclub zieht zufrieden Bilanz / Starke Jugend

FLÖRSHEIM (al) – Die Jahreshauptversammlung des Schachclubs war eine eher gesellige Veranstaltung. Gut gelaunt und meist im Plauderton zogen Vorstand und Mitglieder die Bilanz eines neuerlich erfolgreichen Vereinsjahres. Heraus ragten dabei die Erfolge der Schachjugend: Paula Ruppert gewann die hessische Einzelmeisterschaft der U12-Mädchen; Samuel Weber wurde Vizemeister in der U14 der Jungen. Beide qualifizierten sich damit für die Deutschen Einzelmeisterschaften über die Pfingsttage in Willingen. Aber auch im „Liga-Alltag“ kamen die Flörsheimer gut zurecht, allen voran wieder die Jüngsten. Als dritte Mannschaft des Schachclubs wurden sie Vizemeister der Kreisklasse B und schafften damit den Aufstieg in die Kreisklasse A. Die erste Garnitur packte in der hessischen Landesliga Süd nicht nur den Klassenerhalt, sondern kletterte am Ende noch auf den fünften Platz und damit in die obere Tabellenhälfte. Da blieb zum Saisonende nur ein Wunsch offen – die Zweite war „nur“ dritter in der Bezirksklasse B und hatte den Aufstieg um einen halben Brettpunkt (also eine einzige Remispartie) – verpasst.
„Das war ein tolles Vereinsjahr. Mehr geht fast gar nicht“, freute sich SC-Vorsitzender Wolfgang Ruppert vor den knapp zwanzig stimmberechtigten Mitgliedern im Schach-Clubraum der Stadthalle. Dass die Schachjugend jetzt wieder in der höchsten Kreisklasse spielt, galt ihm als „die Krönung“ der Saison, wobei ihn natürlich auch die Hessenmeisterschaft von Tochter Paula mit einigem Stolz erfüllt. Ein Lob des Vorsitzenden gab es auch für den neuen Turnierleiter Michael Beck, der nicht nur gut organisiert, sondern mit seinen individuellen „Swami“-Glossen auf der Schachclub-Homepage auch für gesteigertes Interesse an den Vereinsturnieren sorgt. Allein fünf auswärtige Gäste nehmen an der Flörsheimer Vereinsmeisterschaft teil. „Man freut sich, hierherzukommen“, so Michael Beck zufrieden. Das gilt auch für die offene Flörsheimer Stadtmeisterschaft, die inzwischen einen guten Ruf bei Teilnehmern aus der nahen und fernen Umgebung besitzt.
Unabhängig davon, dass sie selbst dazugehören, stellten Wolfgang Ruppert und Michael Beck auch eine besondere Gruppe von Schach-Enthusiasten heraus, nämlich diejenigen, die alle neun Verbandsspiele bestritten haben. Neben ihnen waren das in der ersten Mannschaft Markus Lahr, Wahid Jamali und Andy Weber; in der zweiten Thomas Seidel, Ralf Rupp und Carsten Michel und in der dritten Lukas Battenfeld. Letzterer war mit  Edgar Winand einer der beiden Stammspieler, die in der gesamten Saison unbesiegt blieben.
Die Geselligkeit kommt beim Schachclub nach wie vor nicht zu kurz, auch wenn es nur zwei regelmäßige Termine gibt. Das Sommerfest im Schützpark war (trotz Terminüberschneidung mit dem Flörsheimer Drachenbootrennen) sehr gut besucht, und gleiches galt für die Weihnachtsfeier, die mit reichhaltiger Tombola und bunten Power-Point-Präsentationen große Anziehungskraft ausübt. Der Dank für beide Ereignisse galt dem Vergnügungsausschuss mit Thomas Seidel und Melanija Tkalec. Demnächst starten eine Reihe von Schachspielern auf Initiative von Dominik Schwarz einen Segeltörn – auch das wird den Zusammenhalt im Verein fördern, freut sich SC-Vorsitzender Ruppert. Natürlich soll auf auf dem Meer auch die eine oder andere Partie gespielt werden.
Jugendleiter Wahid Jamali bewertete den Trainings- und Spielbetrieb beim Schachnachwuchs mit dem Satz „Alle sind gut motiviert“. Die Turnierbesucher einzelner Spieler haben zugenommen. Zudem sind die Abgänge verkraftet, die dem Wegzug ganzer Familien nach der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest geschuldet waren. Jetzt gibt es Zuwachs, auch dank des Schulschachs, das mit Unterstützung des Schachclubs in allen Flörsheimer Schulen und in Wicker angeboten wird.
So herrschte denn auch bei den Vorstandswahlen Einmütigkeit. Gewählt wurden Markus Lahr (Zweiter Vorsitzender, Zweiter Schriftführer) und Melanija Tkalec, die weiterhin dem Vergnügungsausschuss angehört.
Gewissermaßen „von Amts wegen“ zog nur Schachclub-Kassierer Lukas Platt die Stirn ein wenig in Falten. Die Spenden sind zurückgegangen; und die Stadt reicht nichts mehr rüber. Andererseits muss mehr an den hessischen Schachverband und den Landessportbund abgetreten werden, womit die Bilanz für 2014/15 ein wenig getrübt wird. Doch finanzielle Sorgen muss man sich beim Schachclub nicht machen. Nach wie vor gilt, dass Fahrten zu Auswärtsspielen und Turnierbesuche bezuschusst werden. Schließlich trägt auch das dazu bei, den ausgezeichneten Ruf zu fördern, den der Schachclub über die Flörsheimer Stadtgrenzen hinaus genießt.