Swami's Review Spieltag 28.05.


Buddi – Andy                    1 - 0

Buddi kommt nach Hause  und strahlt, "Schatz, Schatz! Er hat nicht gebohrt!!“. Na ja, eigentlich nicht ganz korrekt, Andy der besagte Holzwurm war eigentlich schon fleißig am Werke – nur eben am Ende im falschen Boot. Man merke sich: „Bohre nie in die Bootswand des Bootes in dem du selbst sitzt“.

Aber der Reihe nach.

Buddi überrascht Andy mit Damengambit statt London System. Andy sagt „no, problem“ und tischt sein Tarrasch System auf, welches eine freie Figurenentwicklung gegen  Bauernschwächen bzw. Felderschwächen eintauscht. Beide Parteien spielen recht ordentlich und Andy scheint schon im dritten Spiel hintereinander seinen Opfer-Komplex überwunden zu haben. Die Kontrahenten tauschen die Damen und sehen sich unverrichteter Dinge in einem Endspiel Springer-Turm (Buddi) gegen Läufer-Turm (Andy). Wobei man hier ruhig von einem schlechten Läufer gegen guten Springer sprechen darf. Buddi steht demnach klar besser, aber Schwarz hat Verteidigungsresourcen, aber es ist eindeutig leichter mit Weiß zu spielen.

Andy ist zur Passivität verdammt und muss sich Gedanken machen eine Art Festung zu bauen. Das entspricht aber ganz und gar nicht seinem Naturell, deshalb gehen dann irgendwann doch seine Opfergene mit ihm durch und er spuckt einen Bauern für den Adrenalinrausch einer kurzfristigen Initiative. Leider verpuffen die Wirkungen aber schon nach wenigen Zügen und Andy muss erkennen, er hat einen Bauern für nichts gespuckt. Allerdings kann er den armen Buddi mit seinen schwindligen Turmmanövern am Königsflügel verwirren und Buddi stellt brav einen Bauern ein. Ärgert sich und beißt in die Tischkante, glücklicherweise steht er aber immer noch leicht besser. Dann der Moment der fundamentalen Fehleinschätzung der positionellen Situation auf dem Brett.

 Buddi (Weiß) hat soeben seinen Turm nach f3 gezogen in der Hoffnung, dass Andy (Schwarz) doch so nett sein möge und die Türme tauscht.
39...Txf3+?

Was Andy dann auch schlussendlich macht. Buddi kann sein Glück nicht fassen und nur 10 Züge später und 2 Bauern weniger  sieht Andy seinen Fehler ein und gratuliert dem Neu-Flörsheimer zu seinem Sieg.  Schade, dass Andy am Ende diesen positionellen Bock geschossen hat. Beide hatten bis dahin recht gut gespielt und eine Punkteteilung wäre am Ende nur fair gewesen.