Buddi –
Andy
1 - 0
Buddi kommt nach Hause und strahlt, "Schatz, Schatz! Er hat
nicht gebohrt!!“. Na ja, eigentlich nicht ganz korrekt, Andy der
besagte Holzwurm war eigentlich schon fleißig am Werke – nur eben am
Ende im falschen Boot. Man merke sich: „Bohre nie in die Bootswand des
Bootes in dem du selbst sitzt“.
Aber der Reihe nach.
Buddi überrascht Andy mit Damengambit statt London System. Andy sagt
„no, problem“ und tischt sein Tarrasch System auf, welches eine freie
Figurenentwicklung gegen Bauernschwächen bzw. Felderschwächen
eintauscht. Beide Parteien spielen recht ordentlich und Andy scheint
schon im dritten Spiel hintereinander seinen Opfer-Komplex überwunden
zu haben. Die Kontrahenten tauschen die Damen und sehen sich
unverrichteter Dinge in einem Endspiel Springer-Turm (Buddi) gegen
Läufer-Turm (Andy). Wobei man hier ruhig von einem schlechten Läufer
gegen guten Springer sprechen darf. Buddi steht demnach klar besser,
aber Schwarz hat Verteidigungsresourcen, aber es ist eindeutig
leichter mit Weiß zu spielen.
Andy ist zur Passivität verdammt und muss sich Gedanken machen eine
Art Festung zu bauen. Das entspricht aber ganz und gar nicht seinem
Naturell, deshalb gehen dann irgendwann doch seine Opfergene mit ihm
durch und er spuckt einen Bauern für den Adrenalinrausch einer
kurzfristigen Initiative. Leider verpuffen die Wirkungen aber schon
nach wenigen Zügen und Andy muss erkennen, er hat einen Bauern für
nichts gespuckt. Allerdings kann er den armen Buddi mit seinen
schwindligen Turmmanövern am Königsflügel verwirren und Buddi stellt
brav einen Bauern ein. Ärgert sich und beißt in die Tischkante,
glücklicherweise steht er aber immer noch leicht besser. Dann der
Moment der fundamentalen Fehleinschätzung der positionellen Situation
auf dem Brett.
Buddi (Weiß) hat soeben seinen Turm nach f3 gezogen in der
Hoffnung, dass Andy (Schwarz) doch so nett sein möge und die Türme
tauscht.
39...Txf3+?
Was Andy dann auch schlussendlich macht. Buddi kann sein Glück nicht
fassen und nur 10 Züge später und 2 Bauern weniger sieht Andy
seinen Fehler ein und gratuliert dem Neu-Flörsheimer zu seinem
Sieg. Schade, dass Andy am Ende diesen positionellen Bock
geschossen hat. Beide hatten bis dahin recht gut gespielt und eine
Punkteteilung wäre am Ende nur fair gewesen.