Ein Ringen um kleinste Vorteile
Doch der Schachclub verliert gegen die Schachfreunde Kelkheim mit 3:5
(al) – Der Schachclub Flörsheim verlor in der hessischen Landesliga Süd
das Abstiegsduell gegen die Schachfreunde Kelkheim mit 3:5 und verpasste
damit die Gelegenheit, sich schon vor dem letzten Spieltag in Sicherheit
zu bringen. Nun kämpft ein halbes Dutzend Mannschaften darum, nicht zu den
möglicherweise vier Absteigern zu gehören, die das abgeschlagene
Schlusslicht König Nied II in die Bezirksebene begleiten müssen. Diese
sechs Mannschaften (von Platz 4 bis 9) sind nur durch zwei Punkte
voneinander getrennt. Mittendrin stehen die Flörsheimer mit jetzt 7:9
Punkten – sie könnten in der Abschlusstabelle im besten Falle Vierter sein
und im ungünstigsten Falle Vorletzter. Beim Schachclub gehen die
Optimisten freilich davon aus, das Saisonfinale gegen den feststehenden
Absteiger aus Nied erfolgreich zu gestalten.
Gegen die Möbelstädter ging die Flörsheimer Erfolgsserie von 7:1 Punkten
aus vier Spielen ohne Niederlage zu Ende. Die Gäste zimmerten sich
geduldig den am Ende sicheren Sieg zusammen, nachdem ihnen gleich zu
Beginn mit einem kampflosen Partiegewinn die 0:1-Führung beschert wurde.
Die Flörsheimer Hoffnungen, den Mannschaftskampf auch nur zu siebt zu
gewinnen, erfüllten sich nicht. An allen Brettern wurde um kleinste
Vorteile gerungen; meist ging es nur darum, Bauern zu gewinnen oder Bauern
zu retten. Die spektakulärste Auseinandersetzung hatte wohl Thomas
Mussler, der mit Springer und Läufer gegen Turm und einen Mehrbauern
kämpfte und am glücklichen Ende ein Remis schaffte. Michael Budde wiederum
gewann einen Bauern und konnte diesen Vorteil zu einem Partiegewinn
verdichten. Wolfgang Ruppert verlor zwei Bauern und setzte dann auf
Angriff auf den Damenflügel, während die schwarze Bauernmehrheit des
Gegners auf dem Königsflügel marschierte. Hier beendete ein Damentausch
die Partie im Kelkheimer Sinne. Andreas Weber verlor gleich zu Beginn
einen Bauern und danach noch ein paar mehr, womit sich die Kelkheimer über
einen 1,5:3,5-Zwischenstand freuen konnten. Michael Beck konnte zwar nach
einer Springergabel auf einen Punkt Rückstand verkürzen, doch musste Wahid
Jamali in ein Remis zum Kelkheimer 3:4 einwilligen. Markus Lahr, der
Flörsheimer Topscorer, musste nun mit allem Risiko auf Sieg spielen. Doch
das ging schief. Nach dem Verlust eines Bauern musste sich Lahr zum
3:5-Endstand geschlagen geben.
Aufstiegschancen
Im Gegensatz zur Ersten spielt Flörsheims Zweite weiterhin um den Aufstieg
mit. In der Bezirksklasse B gab es beim SV Hofheim V einen 5:3-Sieg. Die
Flörsheimer (11:5 Punkte) blieben damit Dritter mit einem Punkt Rückstand
auf den VfL Goldstein und den SV Nauheim (beide 12:4). „Lachender Vierter“
könnten auch die Schachfreunde Kelkheim II sein, die sowohl nach
Mannschafts- als auch nach Brettpunkten (37) mit dem Schachclub gleichauf
liegen. Insofern ist der Flörsheimer Aufstieg keineswegs garantiert, wenn
am letzten Spieltag ein Heimsieg gegen den Spitzenreiter VfL Goldstein
gelingt.
Wie immer es auch ausgeht – der SC Flörsheim II spielt eine Saison, die
als erfolgreich bezeichnet werden kann. Der Zusammenhalt ist nach dem
spektakulären (weil unverhofften) Klassenerhalt im vergangenen Jahr
spürbar gewachsen; das Mannschaftsgefüge deutlich stabiler, seit bei der
Aufstellung die Spieler den Vorrang genießen, die zuverlässig immer zur
Verfügung stehen. In Hofheim holten Edgar Winand, Dominik Schwarz, Carsten
Michel und Lukas Battenfeld Partziegewinne heraus, womit bei vier
Brettpunkten die halbe Ernte eingefahren war. Thomas Seidel und Kai Hübner
remisierten. Ralf Rupp und Paula Ruppert mussten Niederlagen hinnehmen,
die aber beim 5:3-Endstand keine Gefahr mehr heraufbeschworen.
Auf verlorenem Posten stand hingegen Flörsheims Dritte beim Tabellenführer
der Kereisklasse B, Hofheim VI. Am Ende hieß es 0:5 für die Kreisstädter,
die damit den Aufstieg sicher haben. Auf Flörsheimer Seite verloren Tim
Krone, Silas Bach, Lukas Ochs, Eray Coscun und Justus Hinkelmann.
Der SC-Nachwuchs ist mit jetzt 12:4 Punkten auf den dritten Platz
zurückgefallen, hat aber zum Saisonfinale noch Chancen auf den Aufstieg in
die Kreisklasse A. Denn die Schachfreunde Taunus (Königstein/Schwalbach)
stehen nur einen Punkt besser.
Pokal-Aus
Im Main-Taunus-Viererpokal mussten sich der SC Flörsheim dem
Tabellenführer der Verbandsliga Nord, SVG Eppstein, mit 0,5:3,5 geschlagen
geben. Die Untermainstädter hielten an eigenen Brettern lange gut mit,
hatten streckenweise sogar leichte Vorteile, doch um Mitternacht und in
wachsender Zeitnot brachen die Dämme. Markus Lahr, Michael Budde und
Michael Beck verloren; nur Wolfgang Ruppert schaffte ein Remis und damit
den halben Ehrenpunkt.